Die längste Schachpartie der Vereinsgeschichte

Am 19.02.1977 kam es in der „Schottn Anna“ zum entscheidenden Kampf um die Meisterschaft der B-Klasse Hof und damit verbundenen Aufstieg in die A-Klasse, zwischen dem SK Marktleugast und dem Post SV Hof. Nach sieben gespielten Partien stand es 4:3 für Hof. Die Gastgeber benötigten aber mindestens ein Unentschieden zur Meisterschaft.

So musste auf Brett 4 die Entscheidung zwischen Hans Hübner und dem Hofer Theo Prell fallen. Zäh und verbissen kämpfte der Marktleugaster um den Sieg, während dem Hofer bereits ein Remis zum Gesamtsieg ausreichte. nach vierstündigem Kampf einigte man sich die Partie abzubrechen und sie am Donnerstag, den 02.03.77, wiederum in Marktleugast fortzusetzen.

Auf dem Schachbrett sah auch jetzt alles nach einem Remis aus. Beide hatten eine gleiche Anzahl von Bauern zur Verfügung, dazu Hübner einen Springer und Prell einen Läufer. Im Allgemeinen schätzt man den Läufer zwar etwas stärker ein als den Springer, aber nicht in dieser Spielsituation. Hübners Bauern waren alle auf weiße Felder postiert, so dass sie der Schwarzfeldriege Läufer seines Gegners nicht angreifen konnte. Dagegen war der Springer viel beweglicher und konnte im Verbund mit seinem König in die Verteidigungslinien des Hofer Schachfreundes eindringen.

Kurz bevor Hübner einen Bauern gewinnen konnte, war die Spielzeit zu Ende; die Partie wurde erneut abgebrochen und diesmal dem Kreisspielleiter zur Weiterleitung an den Turnierausschuss abgeliefert. Dieser konnte, nach dem offensichtlichen Vorteil des Marktleugasters, nicht anders urteilen, als Sieg für Hübner. Damit stieg der SK Marktleugast in die A-Klasse des Schachkreises Hof auf. Leider aber nur für eine Saison!